Maria Augusta Clausnitzer - Dichterin aus Endschütz

Maria Augusta Clausnitzer wurde am 11. Mai 1824 in Endschütz geboren.

Ihr Vater war Immanuel Traugott Clausnitzer, Pfarrer in Endschütz. Die Mutter war Augusta Carolina Paulina geb. Bartky aus Weisbach bei Schneeberg.

Maria war das erste Kind ihrer Eltern, es folgten noch zwei Geschwister. Sie wuchs im Pfarrhaus zu Endschütz auf. (Quelle: Kirchbuch Endschütz)

Für den Ort schrieb sie u.a. den Text des Heimatliedes und das Gedicht „Die Mühle“.

1859 heiratete sie den Komponisten und Klavierpädagoge Aloys Hennes. Sie lebten in Wiesbaden. Am 21.Dezember 1861 kam ihre Tochter Therese Hennes zur Welt. Sie wurde Pianistin.

Maria Clausnitzer publizierte unter dem Dichterinnen-Namen: Marie Clausnitzer-Hennes.

Weiter Werke von ihr sind:

  • An Seine Königleiche Hoheit den Prinz-Regenten von Preussen. Deutsches Vaterlandslied, 1848
  • Gedichte, 1858
  • Neue Gedichte, 1861

(Quelle: http://www.thueringer-literaturrat.de/index.php?pageid=14&unitid=4361)

Am 21.01.1864 starb Maria Clausnitzer- Hennes in Wiesbaden

Die Mühle

Von Maria Clausnitzer

Du trauliche Mühle da unten,
wohl hab ich schon viele geschaut,
doch wirklich noch keine gefunden,
wie du mir so lieb und vertraut.

Oft bin ich hernieder gestiegen
An deinen gastfreundlichen Herd,
und hab mit stillen Vergnügen
von weiten dein klappern gehört.

Oft hab ich drinnen vernommen
Vom Müller manch fröhliches Wort,
auch hiess mich stets herzlich „Willkommen“,
die freundliche Müllerin dort.

Und wenn du in Feiertags – Frieden
So ruhig im grünen da lagst,
von fern schon dem Wanderer, dem müden
gastfreundliche Ruhe versprachst.

Dann schien mir kein Plätzchen auf Erden
An Frieden den Deinigen gleich,
dann wünsch ich ein Müller zu werden
ein fröhlicher Müller zugleich.

Doch fort muss ich wieder ins Leben,
ins stürmische Leben zurück,
zuweilen nur magst du mir geben,
des Friedens so seltenes Glück.

Zuweilen nun lass mich es finden,
du trauliche Mühle in dir,
in deinem kühlschattigen Gründen
da wird es auch friedlich in mir.

Und Sorgen und Wünsche, sie bleiben,
nicht stören hier unten sie mich-
die sind für alltägliches Treiben,
hier hab nur einen für dich.

Es werden die späten Zeiten
An deinem gesegneten Herd
Ein Leben voll Friede und Freuden
Noch Enkeln und Kindern beschert.

So klappre denn Mühle zu Frommen
Der Deinen Jahr aus, und Jahr ein –
Und lass mich auch ferner willkommen
Bei Müller und Müllerin sein!-

Der Beitrag stammte von Mandy Gerin, die viel zu früh von uns gegangen ist.

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